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Wer auch im Herbst nicht aufs Fahrrad verzichtet, der braucht ordentliche Kleidung – so viel steht fest. Aber was ist damit gemeint? Ist teuer immer besser oder tut es ein einfaches Regencape genauso gut wie die supergute superteure 5-Lagen Doppelmembran-Jacke mit einer Wassersäule von 10.000 mm? Wer sich auch bei stürmischem Wetter noch aufs Rad traut, der sollte nicht mit klatschnassen Klamotten bestraft werden. Aber auch nicht mit kaltem Schweiß auf dem Rücken. Das fühlen sich nämlich nicht nur unschön an, das führt im schlimmsten Fall auch zur Erkältung.

Leichtes Cape oder volle Montur?

Unterschieden werden muss je nach Wetterlage zwischen Spritzschutz und kompletter Regenmontur. Für kurze Strecken ist der altbewährte Regenponcho, auch Regencape genannt, sicher praktisch, bei starkem Wind und längeren Touren aber nicht empfehlenswert. Vorteil ist aber, dass der Poncho klein zusammengefaltet immer irgendwo Platz in der Tasche findet und für eine ordentliche Ventilation sorgt. Denn nichts ist schlimmer, als äußerlich trocken aber dennoch durchgeschwitzt am Ziel anzukommen. Das verhindern auch die Rainlegs. Diese Überziehhose geht bis zum Knie und hält die Oberschenkel vorn trocken und warm. Nicht geschützt sind dabei aber die hinteren Oberschenkel und die Unterschenkel, was gerade bei Spitzwasser auch ein Problem darstellen kann. Dafür kommt man mit der Variante garantiert nicht ins Schwitzen. Bei richtigen Touren durch den Regen ist dieses Outfit allerdings auch nicht das Wahre.

Bleibt also die klassische Überziehhose in Kombination mit einer guten Regenjacke, bei Bedarf erweitert um Schuhüberzieher und diversem anderen Zubehör wie Regenhandschuhe, Helmüberzug und gegebenenfalls einem Rucksackschutz. Diese Variante bietet den Vorteil, sie jederzeit über die normale Alltags- und Arbeitskleidung zu ziehen.

Bei Regenjacken: Auf die Nähte achten

Für lange Strecken oder große Aktivitäten, bei denen man ins Schwitzen kommt, eignen sich tatsächlich Jacken mit Membran am besten. Diese leiten die Wärme und den Schweiß nach außen, verhindern aber das Eindringen von Wind und Regen. Wichtig beim Kauf einer Regenjacke ist es, auf die Nähte zu achten. Gerade bei günstigen Varianten sind hier oft die Schwachstellen in Sachen Wasserdichtigkeit. Am besten wird dies durch sich überlappende Abdeckleisten beispielsweise an Reißverschlüssen gewährleistet, aber auch zusätzlich verklebte Nähte machen wasserdicht.

Der Zwiebellook ist praktisch

Generell gilt: Zwiebeln ist in und das Mittel der Wahl. Für direkten Schweißabtransport sollte gesorgt sein, etwa mit atmungsaktiven, abtransportierenden Synthetikmaterialien. Die oberste, äußere Lage sollte dann aus wasser- und winddichten Materialien bestehen. Am besten natürlich noch in hellen Farben und mit Reflektorstreifen für bessere Sichtbarkeit. Hilfreich ist es außerdem, wenn die Jacke am Rücken schön lang ist und an den Armabschlüssen mit Bündchen versehen ist.

Nur besonders eitel sollte man nicht sein, wenn man im strömenden Regen mit dem Rad fährt. Bewundernde Blicke der im Berufsverkehr steckenden Autofahrer gibt’s aber trotzdem!

Foto: Martin Büdenbender  / pixelio.de