Rennrad-Schaltungen: High-Tech für wahre Spitzenleistungen

Die Schaltgruppe hat auf die Performance eines Rennrads maßgeblichen Einfluss. Entsprechend wichtig ist diese Komponente, wobei die Hersteller hier viel Entwicklungsarbeit investieren.
Man hat die Wahl zwischen Rennrad-Gruppen von Shimano, Sram oder Campagnolo. Daneben existieren noch einige kleinere Hersteller, auf dem Markt aber keine große Bedeutung aufweisen.
Darüber hinaus bringe mechanische und elektronische Schaltsysteme jeweils verschiedene Eigenschaften mit sich.
In diesem Ratgeber gibt es viel Wissenswertes rund um das Thema Schaltgruppe am Rennrad zu erfahren.

Was ist eine Rennrad-Gruppe?

Bevor man sich näher mit Rennrad-Gruppen befasst, sollte erst einmal definiert sein, worum es sich dabei überhaupt genau handelt. Hinter einer Schaltgruppe verbirgt sich nämlich gleich eine Reihe an unterschiedlichen Komponenten.
Diese unterteilen sich in zwei verschiedene Kategorien:

  • Antrieb
  • Bremsen

Zum Antrieb und zu den Bremsen gehören wiederum einige Einzelteile, die zusammengenommen die Rennrad-Gruppe bilden.
Im Folgenden gibt es zu erfahren, welche einzelnen Komponenten zur Gruppe gehören.
Antrieb:

  • Innenlager bzw. Tretlager
  • Kassette (Ritzelpaket)
  • Kette
  • Kurbel
  • Schalthebel (Trigger)
  • Schaltwerk und Umwerfer

Bremsen:

  • Bremshebel
  • Bremskörper

Hintergrund: Dass die Bremsen auch zur Rennrad-Gruppe gezählt werden, liegt an der gängigen Praxis, Komplettpakete aus Antrieb und Bremsen anzubieten. So gibt es zur Schaltgruppe in der Regel auch die passenden Bremsen.
Auch wenn man heutzutage durchaus verschiedene Einzelkomponenten miteinander kombiniert, sind Komplettgruppen üblich. Der Vorteil besteht darin, dass so die Komponenten perfekt aufeinander abgestimmt sind.
Durch die Kombination verschiedener Teile lassen sich dagegen Stärken einzelner Teile besser ausspielen. So erhält man im besten Fall eine individuell auf die eigenen Ansprüche abgestimmte Gruppe.
Insgesamt gehört also alles, was das Fahrrad sich nach vorne bewegen lässt und es wieder zum Stehen bringt, zur Rennrad-Gruppe. Somit ist sie maßgeblich für die effiziente Fortbewegung und die Sicherheit verantwortlich. Aufgrund dessen erfährt sie an den stark performance-orientierten Rädern beim Radsport sowie beim Triathlon eine besondere Bedeutung. Die Rennrad-Gruppe ist also buchstäblich der Motor der Entwicklung.
Die wichtigsten grundsätzlichen Fragen bei der Auswahl sind die Folgenden:

  1. Mechanische, hydraulische oder elektrische Schaltung?
  2. Felgen- oder Scheibenbremse?
  3. Welche Übersetzung?
  4. Wie leichtgängig ist der Schaltvorgang?
  5. Aus welchem Material besteht die Schaltung? (Aluminium vs. Carbon und Titan)
  6. Wie schwer ist die Gruppe?

Hohe Qualität steigert die Performance deutlich

Im Allgemeinen gilt der Grundsatz, dass die Qualität der Gruppe parallel zum Preis zunimmt. Je mehr man investiert, desto mehr Effizienz, Langlebigkeit und Leichtgängigkeit kann man auch erwarten. Günstige Einsteigermodelle funktionieren zwar meistens einigermaßen gut, weisen bei der Performance aber deutliche Nachteile auf.
Im Folgenden wird der Schwerpunkt auf dem Antrieb liegen, da dieser eine höhere Bedeutung für die Performance als die Bremsen hat. Nichtsdestotrotz finden auch die Bremsen Beachtung.

Wie funktioniert eine Rennrad-Schaltung?

Wie bereits angedeutet, kommt es bei einer Rennrad-Schaltung stark auf die Details an. Bevor man diese jedoch vertieft, soll erst einmal die grundlegende Funktionsweise der Schaltung geklärt sein.
Unterscheidet man bei Fahrrädern grundsätzlich zwischen Ketten- und Nabenschaltungen, so hat bei einem Rennrad natürlich nur die leichtere und dynamischere Kettenschaltung Relevanz.
Eine Kettenschaltung funktioniert auf die folgende Weise:

  • die Kette bewegt sich mittels eines Arms über die Zahnräder
  • auf eines der Ritzel kommt die Kette durch das Schaltwerk
  • an der Kurbel befinden sich Kettenblätter bzw. befindet sich ein Kettenblatt
  • aus der Kombination von Ritzel und Kettenblatt ergibt sich die Übersetzung
  • die Position des Umwerfers entscheidet, über was für ein Ritzel sich die Kette bewegt
  • aufgrund von Anschlägern (Stopper) wird die Kette nicht zu weit gezogen

An Rennrädern findet man üblicherweise vorne zwei Kettenblätter und hinten neun bis zwölf Ritzel. Aber hier gibt es zwischen den verschiedenen Modellen Unterschiede. So sind neben Zweifach-Schaltungen auch Systeme mit drei Kettenblättern gängig.
Von elementarer Bedeutung für die Funktion der Rennrad-Schaltung ist natürlich der Schalthebel. Dieser befindet sich vorne an der gebogenen Seite des Lenkers. Er gibt den Schalt-Impuls an die entsprechenden Teile wie das Schaltwerk und den Umwerfer weiter.

Elektronische und hydraulische Systeme auf dem Vormarsch

In der Vergangenheit war der Markt bei den Rennrad-Schaltungen recht einfach zu überblicken. Man kam an der mechanischen Schaltung genauso wenig wie an der mechanischen Felgenbremse vorbei. Doch der Markt hat sich gewandelt, so dass einem gleich eine Reihe von Optionen erwartet. So sind elektronische und auch hydraulische Schaltsysteme mit hinzu gekommen.
Um die Gegenüberstellung von mechanischen und elektronischen Rennrad-Schaltungen wird es später in diesem Ratgeber gehen.
Genauso treten hydraulische Scheibenbremsen in Konkurrenz zu den immer noch stark verbreiteten Felgenbremsen. Bei diesem Thema ist allerdings Vorsicht geboten. Denn Scheibenbremsen und Felgenbremsen lassen sich nicht einfach gegenseitig tauschen. Von daher sollte man dieses Thema gut durchdenken, bevor man sich für eine bestimmte Rennrad-Gruppe entscheidet.

Welche Kurbelarmlänge?

Zugegeben, die Kurbelarmlänge ist nicht das Erste, womit man sich bei einem Rennrad auseinandersetzt. Sie kann aber beim Treten eine zentrale Bedeutung einnehmen. Dabei hängt sie vor allem von der Beinlänge des Fahrers ab.
Folgende Kurbelarmlängen sind häufig anzutreffen:

  • 170 mm
  • 172,5 mm
  • 175 mm

Dabei handelt es sich um die Standardgrößen, welche die großen Hersteller wie Shimano, Sram und Campagnolo anbieten. Man erhält durchaus kleinere und größere Kurbeln, die jedoch – je weiter sie in das Extreme gehen – immer mehr Seltenheitswert haben.
Seltener anzutreffen, aber durchaus noch zu bekommen, sind folgende Kurbelarmlängen:

  • 165 mm
  • 177,5 mm
  • 180 mm

Ganz kurze Kurbeln von 160 mm und ganz lange Kurbeln von 190 mm haben zwar bereits Verwendung gefunden, sind in der Serie aber nicht üblich.
Fragt man also in der Praxis nach der richtigen Kurbelarmlänge, so stellt man sich in der Regel der Wahl zwischen 170, 172,5 und 175 mm.

Kurbelarmlänge hängt von Beinlänge ab

Um die passende Kurbelarmlänge zu ermitteln, zählt die eigene Körpergröße nur bedingt. Sie bietet erst einmal eine grobe Orientierung. Einer höheren Bedeutung kommt dabei der Bein- bzw. der Schrittlänge zu.
Wer die Kurbelarmlänge möglichst genau wissen möchte, misst am besten die Beinlänge nach.
Dafür lässt sich folgende Formel verwenden:
Kurbelarmlänge = Beinlänge * 1,25 + 65

Auf diese Weise erhält man das passende Ergebnis in mm.
Außerdem hängt die Kurbelarmlänge auch stark von der Frequenz ab, mit der man in die Pedale tritt. Je nach Trittfrequenz und Beinlänge passen verschiedene Größen zum Fahrer.
Dafür kann man sich folgende Sätze als Faustregel merken:

  • Eine längere Kurbel verwendet derjenige, der mit einer niedrigen Frequenz (viel Kraftaufwand pro Umdrehung) tritt und längere Beine hat
  • Eine kürzere Kurbel passt für denjenigen, der mit einer hohen Frequenz (weniger Kraftaufwand pro Umdrehung) tritt und kürzere Beine hat

Leichtes Treten vs. hohe Distanz pro Umdrehung

Wie bereits erwähnt, investiert man mit einer längeren Kurbel deutlich mehr Kraft. Dafür kommt man mit einer Kurbelumdrehung aber weiter voran. Der zurückgelegte Weg erhöht sich also, während das Treten schwerer fällt.
Mit einer kürzeren Kurbel darf man erwartungsgemäß vom Gegenteil ausgehen: Der Kraftaufwand beim Treten verringert sich, allerdings geschieht auch das gleiche mit der zurückgelegten Strecke. Man muss also schnell treten, um die gleiche Distanz wie mit einer längeren Kurbel abzuspulen.
Die Wahl der Kurbel hängt also auch mit dem Fahrertypen zusammen. Bietet sich anhand der Beinlänge verschiedene Größen an, hängt vieles vom eigenen Fahrstil ab.
Tipp: So überzeugend die Effizienz einer langen Kurbel auch sein kann, sollte man nicht zu schnell von einer kurzen Kurbel absehen. Durch diese müssen die Knie nämlich weniger stark gebeugt werden, was das Risiko für Knieschmerzen senkt.

Mechanisch oder elektrisch?

Elektrische Schaltgruppen sind zwar recht neu auf dem Markt, trotzdem ist dieser Vergleich ein wichtiger. Hier geht es schon fast um eine Grundsatzfrage, zumindest aber um eine Geschmacksfrage. Vorab soll allerdings erwähnt sein, dass elektronische Schaltungen deutlich teurer als die klassischen mechanischen Varianten sind.
Inwiefern sich die Mehrinvestition lohnen kann, wird im Folgenden noch thematisiert.
Zunächst einmal die Unterschiede zwischen mechanischen und elektronischen Schaltungen im Kurzüberblick:

  • Bei mechanischen Schaltungen funktioniert die Betätigung des Schaltwerks und des Umwerfers über Schaltzüge
  • Bei elektronischen Schaltungen sorgen dagegen elektronische Impulse dafür, dass das Schaltwerk und der Umwerfer betätigt werden. Das Schaltsignal wird dabei über Kabel bzw. bei einigen elektronischen Schaltungen sogar kabellos übertragen.

Bei der elektronischen Schaltung handelt es sich zweifelsohne um die modernste Variante. Ist dieses Schaltsystem technisch interessant, so birgt es auch einige Vorteile. Trotz dessen gibt es auch einige Gründe, die für den Einsatz einer klassischen mechanischen Schaltung sprechen.
Hier gibt es nun die Vorteile einer elektronischen Schaltung und jene eines mechanischen Schaltsystems nacheinander im Überblick.

Vorteile eines elektronischen Systems bei der Schaltung:

  1. Die Präzision bei den Gangwechseln ist unschlagbar hoch.
  2. Ein etwaiges Nachjustieren entfällt. Ist das Signal einmal abgegeben, wird es zuverlässig übertragen.
  3. Der Komfort erhöht sich, da man am Lenker aus ganz verschiedenen Positionen schalten kann (insbesondere bei langen Fahrten mit Ermüdungsrisiko ein enormer Vorteil).
  4. Man muss für das Schalten so gut wie keine Kraft aufwenden, so dass es sich verstärkt auf die Kraft in den Beinen und auf die Strecke konzentrieren lässt.
  5. Das Schaltsystem lässt sich einfach und problemlos montieren. Einmal angebracht, braucht es dann kaum Wartung und Pflege.

Vorteile eines mechanischen Systems bei der Schaltung:

  1. Dieses Schaltsystem ist leichter als ein mechanisches. Das ist beim Rennradsport und beim Triathlon, wo es auf jedes Gramm ankommt, ein wichtiger Faktor.
  2. Mechanische Schaltungen sind weniger anfällig für Schäden. Insbesondere wer sein Rennrad häufig transportiert und es nicht immer geschützt abstellen kann, ist also womöglich mit dieser klassischen Schaltung besser aufgehoben.
  3. Für mechanische Schaltungen bekommt man vielerorts einen guten Service und leicht Ersatzteile. Das gestaltet sich bei elektronischen Systemen (noch) schwieriger.
  4. Mechanische Systeme sind deutlich günstiger als elektronische. Wer also nicht unbedingt den neuesten Stand der Technik benötigt und sich auf das klassische Material verlassen möchte, ist bei einer mechanischen Schaltung gut aufgehoben.

Entscheidung ist vor allem auch eine Frage des Komforts

Will man eine Empfehlung aussprechen, könnte man es sich einfach machen. Schließlich liegt es nahe, die teureren und modernen elektronischen Schaltsysteme vor allem Profis und ambitionierten Hobbyfahrern zu empfehlen. Ganz so leicht ist es dann aber doch nicht.
Denn die Frage des Komforts ist hier vielleicht noch entscheidender als das Niveau des Fahrers. So macht eine elektronische Schaltung die Gangwechsel deutlich leichter und präziser, was sich beim Fahren angenehm bemerkbar macht. Hier funktioniert alles unkompliziert und bequem.
Allerdings ist man bei einer elektronischen Schaltung nicht unbedingt schneller unterwegs. Der Grund, weswegen auch viele Profis weiterhin auf mechanische Systeme vertrauen, liegt im geringeren Gewicht desselben. Darüber hinaus lässt sich die Mechanik-Schaltung leicht reparieren. Es droht kein Totalausfall.
Kostenfrage, Komfort, Präzision, Gewicht: Am Ende muss jeder für sich wissen, welcher Faktor der ausschlaggebende ist.

Die Rennrad-Schaltgruppen von Shimano: Qualität aus der Hand des Marktführers

Shimano profitiert von seiner hervorragenden Stellung am Fahrradteile-Markt. In vielen Segmenten liegt der japanische Qualitätshersteller vorne, so auch bei den Schaltkomponenten. Bei Shimano handelt es sich um den weltweit größten Anbieter von Schaltgruppen.
Unter anderem spricht Folgendes für das Portfolio der Japaner:

  1. Es finden sich Schaltgruppen in jeder Preiskategorie
  2. Bei den hochwertigen Modellen stehen sowohl mechanische als auch elektronische Ausführungen zur Verfügung
  3. Es werden sowohl mechanische als auch hydraulische Bremsen für das Rennrad angeboten

Hinweis: Der im Sortiment von Shimano nach einer elektronischen Schaltung sucht, findet diese ganz einfach anhand der Bezeichnung „Di2“.

Hier gibt es einige Charakteristika der mechanischen Schalt-Technologie von Shimano im Überblick:

  • Bei den mechanischen Gruppen funktionieren die Gangwechsel, indem man den Bremshebel nach innen und zudem einen kleineren Schalthebel drückt
  • Durch den Bremshebel wird der Schaltzug gespannt, während der Schalthebel den Zug frei gibt
  • Der rechte Bremshebel hat dabei gleich mehrere Rasterungen, so dass sich mehrere Gänge auf einmal auf größere Ritzel (nach unten) schalten lassen

Bei den elektronischen Schaltsystemen funktioniert das etwas anders:

  • Ein in der Sattelstütze untergebrachter Akku gibt Strom an die Schaltgruppe
  • Da es sich um einen Zentralakku handelt, muss man nur einen Akku laden
  • Die Gänge werden mithilfe von jeweils zweier Tasten, die hinter jedem Bremshebel angebracht sind, gewechselt
  • Mit der vorderen Taste schaltet man auf ein größeres und mit der hinteren Taste auf ein kleineres Zahnrad

Hier ein Überblick über die Rennrad-Gruppen von Shimano, angefangen bei der wertigsten:

  1. Shimano Dura-Ace (als Di2 erhältlich)
  2. Shimano Ultegra (als Di2 erhältlich)
  3. Shimano 105
  4. Shimano Tiagra
  5. Shimano Sora
  6. Shimano Claris
  7. Shimano Tourney

Bei den beiden Schaltgruppen Dura-Ace und Ultegra handelt es sich um die Top-Schalttechnologie von Shimano. Wer dagegen keine Spitzentechnologie wünscht, finden in der 105, der Tiagra oder der Sora preisgünstigere Einstiege in den Rennradsport. Die Claris und die Tourney wenden sich dagegen nur an Gelegenheitsradler ohne sportliche Ambitionen und mit einem günstigen Preis als hohe Priorität.
Im Folgenden werden die Dura-Ace und die Ultegra kurz vorgestellt:

Shimano Dura-Ace: Die Referenz unter den Rennrad-Schaltungen

Diese Schaltgruppe hat sich ihren Status als Top-Material redlich verdient. Sie ist im Profi-Rennradsport stark vertreten, wobei sie höchste Standards erfüllt und ein einmaliges Schaltgefühl vermittelt.
Hier die wichtigsten Fakten zur Dura-Ace im Überblick:

  • maximale Präzision
  • sehr weiche Übergänge bei den Gangwechseln
  • elf Ritzel vorne und eine Kurbel mit zwei Kettenblättern
  • Material: Carbon, Titan und hochwertiges Aluminium
  • sowohl in einer mechanischen als auch in einer elektronischen Variante erhältlich
  • mit Scheiben- oder mit Felgenbremsen verwendbar

Wer sich die höchste Leistung für sein Rennrad wünscht, bekommt mit dieser Schaltgruppe genau das richtige Material. Schließlich hat Shimano die Dura-Ace derartig optimiert, dass eine optimale Gesamtperformance entstanden ist. Man profitiert von einer detail-versessenen Entwicklung, die zu überragenden Leistungen führt.

Shimano Ultegra: Hervorragende Funktionalität für ambitionierte Fahrer

Diese Schaltgruppe von Shimano ist in vielen Punkten mit der Top-Gruppe Dura-Ace identisch. Dabei trumpft dieser kleine Bruder der Referenzgruppe mit einem attraktiven Preis-Leistungs-Verhältnis auf. Dafür muss man gegenüber der Dura-Ace leichte Abstriche beim Material machen.
Hier die wichtigsten Fakten zur Ultegra im Überblick:

  • elf Ritzel vorne und eine Kurbel mit zwei Kettenblättern
  • geringfügig höheres Gewicht als bei der Dura-Ace
  • allgemein sehr nahe an der Dura-Ace gehalten
  • sowohl in einer mechanischen als auch in einer elektronischen Variante erhältlich
  • sowohl für Scheibenbremsen als auch für Felgenbremsen erhältlich

Wer also ein ehrgeiziger Rennradfahrer ist, aber nicht unbedingt die absolute Top-Gruppe benötigt, findet mit der Shimano Ultegra die optimale Lösung. Man nimmt marginale Nachteile in Kauf, muss aber einen deutlich geringen Preis als für die Dura-Ace zahlen.

Die Rennrad-Schaltgruppen von Sram: Innovationskraft und Know-how aus dem MTB-Bereich

Der US-Hersteller Sram hat sich bislang vor allem mit Spitzen-Komponenten im MTB-Bereich einen guten Namen gemacht. Allerdings macht Sram auch mit fortschrittlichen Technologien für Rennräder auf sich aufmerksam. Für jeden, der leichte Komponenten, hohe Präzision und Innovationen im Fahrrad-Bereich mag, ist Sram ein klingender Name.
Dabei kommt das Unternehmen auf ausgefeilte, neue Lösungen und zieht seine Vorteile unter anderem aus der Adaption von MTB-Technologie in den Rennrad-Bereich.
Auf diese Weise entstehen Schaltgruppen mit Alleinstellungsmerkmalen. So hat Sram unter anderem Folgendes vorzuweisen:

  • Status als erster Hersteller, der Schaltgruppen mit Scheibenbremsen anbot
  • Position als einziger Hersteller, der 1-fach-Gruppen für Rennräder und Crossbikes im Sortiment hat
  • starke Stellung bei den elektronischen Schaltungen: die Schaltbefehle werden über Funk übertragen
  • YAW-Technologie: mit dieser nimmt der Überwerfer bei jedem Schalten in einem Bogen eine unterschiedliche Position ein

Aufgrund dessen nimmt Sram eine sehr interessante Stellung bei der Schalt-Technologie für Rennräder ein und macht Shimano mächtig Konkurrenz. Wo Shimano vor allem in der Breite am besten aufgestellt ist, stellt sich Sram in der Spitze sehr hervor.
Die Schaltungen von Sram funktionieren nach folgendem Prinzip:

  • man schaltet und bremst mit voneinander getrennten Hebeln
  • der Schalthebel verfügt über verschiedene Rasterungen
  • das Schalten funktioniert, indem man das Schalthebel nach innen drückt (in beiden Richtungen: rauf und runter)
  • der Schaltzug wird freigegeben, indem der Schalthebel um eine Rasterung nach innen gedrückt wird. Dadurch kommt die Kette auf das nächstkleinere Ritzel bzw. auf das kleinere Kettenblatt
  • der Schaltzug wird gespannt, indem man den Hebel weiter als über die erste Rasterung betätigt. Dadurch bewegt sich die Kette auf das große Kettenblatt bzw. um ein bis drei Ritzel nach oben

Folgende Rennrad-Gruppen hat Sram im Sortiment:

  • Sram Red
  • Sram Force
  • Sram Rival
  • Sram Apex

Hier sind die Gruppen hierarchisch nach einer Qualität geordnet. Während es sich bei der Red also um die absolute Top-Gruppe von Sram handelt, findet man in der Apex eine Einsteiger-Gruppe.
Im Allgemeinen findet man jedoch in jeder Sram-Schaltgruppe eine hohe Qualität vor, so dass man sich am besten ganz nach dem Einsatzzweck sowie dem Grad der Professionalität bzw. dem Leistungsniveau beim Rennradfahren entscheidet.
Wer also die höchsten Ansprüche verfolgt und sehr professionell unterwegs ist, findet in der Red eine äußerst hochwertige und fortschrittliche Rennrad-Gruppe.
Wer dagegen ambitioniert ist, aber nicht zwingend die absolute Spitzen-Technologie benötigt, hat mit der Force eine gute Lösung gefunden. Sie ist vom Niveau her in etwa mit der Ultegra von Shimano zu vergleichen.
Die Rival bietet dabei immer noch eine hohe Qualität und zahlreiche Optionen. Sie ist allerdings etwas schwerer als die Force, wodurch der Preis aber auch günstiger ist.
Am preisgünstigsten ist jedoch klar die Apex. Sie fungiert als Einsteiger-Gruppe, in der sich auch einige der Vorzüge der höherwertigen Gruppen verwirklicht sehen.
Im Folgenden wird ein kurzer Blick auf die Top-Gruppe von Sram, die Red, geworfen.

Sram Red: Leichtigkeit in Perfektion

Die Red ist bei zahlreichen Profi-Teams im Einsatz und spielt ohne Zweifel in der obersten Liga bei den Rennrad-Gruppe mit. Sie verfügt über das Alleinstellungsmerkmal, dass sie die leichteste Rennrad-Gruppe auf dem gesamten Markt ist. Um dies zu erreichen, hat Sram hier besonders hochwertige Materialien verarbeitet.
Hier die wichtigsten Punkte zur Sram Red im Überblick:

  • ausgestattet mit zwei Kettenblättern und elf Ritzeln
  • besteht aus feinem Carbon, die Lager sind aus Keramik gefertigt
  • am Schalthebel sorgt „ErgoFit“ für eine ideale Ergonomie und einen hohen Grip
  • sowohl in einer mechanischen Variante als auch in einer elektronischen Version erhältlich
  • bei der elektronischen Version („eTap“) wird kabellos (über Funk) geschaltet
  • die Gruppe kann in der Kombination mit einer hydraulischen Scheibenbremse, mit einer mechanischen Felgenbremse sowie auch mit einer hydraulischen Felgenbremse verwendet werden

Es wird schnell ersichtlich, dass die Red als Schaltgruppe Maßstäbe setzt. Sram hat sie sogar als „Höhepunkt der Rennrad-Technologie“ bezeichnet. Selbst wer oberste Ansprüche verfolgt, kann hieran eigentlich nichts mehr auszusetzen haben.

Die Rennrad-Schaltgruppen von Campagnolo: High-End-Technologie aus Tradition

Der italienische Hersteller Campagnolo konzentriert sich bei hochwertigen Schaltungen ganz auf den Rennrad-Bereich. Im Gegensatz zu den beiden Hauptkonkurrenten Shimano und Sram kann man hier also von einem Spezialisten sprechen.
Dabei weist die Firma eine lange Tradition und ebenso viel Leidenschaft auf. Seit mehr als 80 Jahren treibt Campagnolo bereits Innovationen im Rennrad-Bereich voran. Ihre einmalige Tradition nutzen die Italiener für High-End-Gruppen. Profi-Sportler werden mit dem Hersteller aus Vicenza also glücklich.
Folgendes macht Campagnolo besonders aus:

  • ältester noch produzierender Hersteller, der sich auf Rennrad-Gruppen spezialisiert hat
  • von den fünf erhältlichen Schaltgruppen sind gleich drei in einer elektronischen Ausführung verfügbar
  • die beiden Top-Gruppen erhalten mit zwölf Gängen einen Gang mehr als jene der Konkurrenz
  • Einsatz eines ergonomischen Schalthebels, mit dem das Verschalten praktisch unmöglich ist

Die Schaltgruppen des italienischen Traditionsherstellers funktionieren dabei auf folgende Art und Weise:

  • zwei Schalthebel arbeiten unabhängig vom Bremshebel
  • ein Schalthebel sitzt hinter dem Bremshebel, der zweite Hebel ist sehr kurz und ragt von innen aus der Schalt- und Bremskombination
  • die Spannung des Schaltzugs erhöht sich, indem man den hinter dem Bremshebel befindlichen Schalthebel nach innen drückt
  • indem man den Daumenhebel auf der inneren Seite drückt, gibt man den Schaltzug frei
  • dieser Hebel besitzt fünf Rasterungen, so dass man auf einmal um bis zu fünf Gänge hochschalten kann

Wie bereits erwähnt, hat Campagnolo lediglich fünf Gruppen im Angebot. Dabei konzentriert sich der Hersteller voll und ganz auf den High-End-Bereich, so dass man Einsteiger-Gruppen vergeblich sucht. Ihre elektronischen Ausführungen betiteln die Italiener dabei mit EPS, was für „Electronic Power Shift“ steht.
Folgende Gruppen hat Campagnolo im Angebot:

  • Super Record
  • Record
  • Chorus
  • Potenza
  • Centaur

Die Preise setzen bei Campagnolo höher als bei Shimano und Sram ein. Das liegt daran, dass hier bereits die vermeintlichen Einsteiger-Gruppen auf einem hohen Niveau liegen. So bringt auch die günstigste Gruppe Centaur herausragende Eigenschaften mit. Verzichten muss man bei ihr also nur auf Details, die ab und an aber durchaus entscheidend sein können.
Hier wird nun die Top-Gruppe Campagnolo Super Record kurz vorgestellt.

Campagnolo Super Record: Das Nonplusultra für Rad-Sportler

Ein minimales Gewicht und maximale Effizienz: Die Super Record erfüllt Ansprüche der Extraklasse. Auf diese Gruppe ist Campagnolo zu Recht stolz.
Sie bringt folgende Eigenschaften mit:

  • schaltet in 2 x 12 Gänge (ein zusätzliches Ritzel aus bei der Konkurrenz)
  • Titan-Elementen sowie Keramiklager
  • außerordentlich geringes Gewicht
  • sowohl in einer mechanischen als auch in einer elektronischen Ausführung erhältlich
  • man kann zwischen Felgen- und Scheibenbremsen wählen

Zweifelsohne bietet die Super Record den modernsten Stand der Technologie bei den Rennrad-Gruppen. Alle weiteren Gruppe von Campagnolo sind von ihr adaptiert.