Er ist bei allen Radfahrern gefürchtet, tritt aber leider trotz modernster Technik und hochwertigster Materialien manchmal auf: der platte Fahrradreifen – umgangssprachlich auch „Plattfuß“ oder „Platten“ genannt. Wenn die Luft aus einem oder beiden Reifen hinaus ist, hilft meistens nur eines: Fahrrad aufpumpen. Wir zeigen dir, worauf du achten musst.

Der platte Reifen ist eine der häufigsten Pannen, die beim Radfahren auftritt. Deshalb solltest du zumindest über die technischen Basics Bescheid wissen, die Einfluss auf deinen Reifen und damit auch auf die Gefahr eines Plattens haben können. Die gute Nachricht: Anders als viele anderen Reparaturen am Fahrrad kann die Behebung eines platten Reifens auch durch Laien geleistet werden. Wer einen Fahrradreifen aufpumpen möchte (oder muss), sollte zunächst einmal wissen, mit was für einer Art von Fahrradventil er es zu tun hat. Diese drei Typen sind gebräuchlich:

Dunlop-Ventil: Es war lange Zeit der Standard bei allen Reifen. Charakteristisch ist die relativ breite Übermutter.
Sclaverand-Ventil: Hierbei handelt es sich um ein relativ schlankes Ventil, welches vorwiegend an Rennrädern und Crossbikes zu finden ist.
Schrader-Ventil: Es gleicht einem Autoventil. Man findet es an Mountainbikes und Trekkingbikes.

Welche Fahrradluftpumpen sind erhältlich?

Dunlop- und Sclaverand-Ventile besitzen den gleichen Durchmesser. Sie

lassen sich deshalb mit ein- und derselben Fahrradluftpumpe aufpumpen. Die meisten modernen Fahrradluftpumpen besitzen zwei Buchsen und passen deshalb auch für Schrader-Ventile. Reifen mit einem Schrader-Ventil kannst du zudem an den üblichen Druckluftstationen von Tankstellen aufpumpen. Dies ist gerade bei längeren Touren, wenn du deine Luftpumpe vergessen hast, äußerst hilfreich. Man unterscheidet Luftpumpen außerdem zwischen der Art der Handhabung in Standpumpen, die auf auf dem Boden stehen, und Handpumpen, die du frei in der Hand hältst.

Fahrrad aufpumpen – in vier Schritten zum aufgepumpten Reifen

Prinzipiell ist das Aufpumpen eines Fahrrads kein Hexenwerk. Dennoch solltest du einige Dinge beachten, damit das Resultat wirklich zufriedenstellend ist. So ist der Ablauf:

1. Löse die Ventilkappe vom Fahrradventil.
2. Dunlop- und Schrader-Ventile müssen vor dem Aufpumpen nicht aufgedreht werden. Bei Sclaverand-Ventilen musst du das Ventil leicht gegen den Uhrzeigersinn drehen. Wichtig dabei: Nicht zu viel drehen, aber auch nicht zu wenig. Spätestens beim Aufpumpen merkst du, ob du ausreichend weit aufgedreht hast.
3. Stülpe die Luftpumpe über das Ventil. Bei einigen Luftpumpen musst du dabei einen Hebel umlegen – so lange, bis du spürst, dass Druck auf dem Ventil ist.
4. Pumpe möglichst gerade und gleichmäßig den Reifen auf und setze danach die Ventilkappe wieder auf das Ventil.

Blitzventil aufpumpen – so geht’s

Das Dunlop-Ventii oder Blitzventil ist bis heute das gebräuchlichste und bekannteste Freizeit- und Tourenradventil. Das Aufpumpen eines Reifens mit Blitzventil lässt sich mit den meisten gängigen Fahrradluftpumpen problemlos bewerkstelligen. Du musst vor dem Aufpumpen kein Ventil lösen, sondern im Gegenteil die Übermutter auf Festigkeit überprüfen. Anschließend pumpst du den Reifen so lange auf, bis er die gewünschte „Härte“ hat.

Vorteil: Reifen mit Schrader-Ventil lassen sich an der Tankstelle aufpumpen

Fahrrad aufpumpen an der Tankstelle? Ja, aber nur, wenn der Reifen über ein Schrader-Ventil verfügt. Das Schrader-Ventil ist das breiteste der marktüblichen Fahrradventile. Dementsprechend findet man es vor allem an Rädern mit breiten Felgen wie etwa Mountainbikes. Tipp: Mit einem passenden Adapter lassen sich auch Reifen mit Dunlop-Ventil oder Sclaverand-Ventil an der Tankstelle mit Luft befüllen. Außerdem wichtig: An manchen Tankstellen ist das Aufpumpen verboten. Du solltest deshalb immer zuerst nach einem Verbotsschild Ausschau halten oder an der Theke nachfragen. Das Gerücht, dass Fahrradreifen durch Druckluftgeräte an der Tankstelle platzen können, entspricht dagegen nicht der Wahrheit – erst recht nicht, wenn du vorsichtig vorgehst.

Welche Probleme können beim Aufpumpen auftauchen?

Beim Fahrradreifen Aufpumpen kann im Prinzip nicht viel schiefgehen. Hin und wieder kann es vorkommen, dass der Reifen trotz deiner Bemühungen nicht hart wird. Das kann zwei Gründe haben: Entweder hat der Schlauch ein Leck oder das Ventil ist undicht. Undichte Ventile solltest du austauschen. Falls der Schlauch der Übeltäter ist, hilft nur flicken oder ebenfalls austauschen. Ein Leck im Schlauch lässt sich übrigens leicht orten. Du musst dazu lediglich etwas Luft in den Reifen pumpen und diesen anschließend durchs Wasser ziehen. An den aufsteigenden Luftbläschen erkennst du das Leck.

Wer schon einmal auf einem Fahrrad mit zu geringem Reifendruck unterwegs war, der weiß: Das macht wenig Spaß, da es einfach deutlich anstrengender ist als eine Fahrt mit einem perfekt aufgepumpten Reifen. Doch was ist das eigentlich – ein perfekt aufgepumpter Reifen? Klar ist: Für Fahrten im Gelände benötigst du einen geringeren Reifendruck als für Fahrten auf sauberem Asphalt. Der höhere Rollwiderstand, der durch einen niedrigen Reifendruck entsteht, ist bei einer Offroad-Tour kein Problem, beim Fahren auf Asphalt hingegen schon. Auch sonst beeinflusst der Reifendruck das Fahrverhalten deutlich. Deshalb solltest du dich beim Fahrrad Aufpumpen generell immer an folgenden Richtwerten orientieren:

– Mountainbike 2 bis 3,5 bar
– Tourenrad 2,5 bis 4,5 bar
– Rennrad 5 bis 10 bar

Tipp: Auf den meisten Reifen befindet sich ein Hinweis zum optimalen Reifendruck – die sogenannte Herstellerangabe. Diese findest du auch in der Produktbeschreibung des jeweiligen Fahrradreifens.

So wechselst du ein Fahrradventil

Wenn dein Reifen stetig ein bisschen Luft verliert, ist die Ursache womöglich nicht ein Leck im Schlauch, sondern ein verschlissenes Fahrradventil. Auch Fahrradventile sind letztlich Verschleißteile und halten nicht ewig. Deshalb ist es wichtig, dass du weißt, wie man ein Fahrradventil austauscht. Der Austausch kann auch beim Wechsel von Laufrädern oder beim Felgenwechsel zwingend notwendig sein. Die meisten Ventile lassen sich ohne Mühe aus der Halterung entfernen. Nach dem Einsetzen und Festschrauben des neuen Ventils solltest die untere Justierschraube unbedingt fest anziehen, damit das Ventil nicht zu locker sitzt. Danach kannst du ohne weitere Vorkehrungen direkt deinen Fahrradreifen aufpumpen.

Wichtig: regelmäßig den Reifendruck überprüfen

Wer sein Fahrrad liebt, der schiebt? Nicht wirklich – daher solltest du vor jeder Fahrt den
Reifendruck deines Fahrrads entweder per Hand oder sogar mit einer Reifendruckmessgerät
überprüfen. Liegt der Druck – die spürbare Härte – außerhalb des gewünschten Bereichs, solltest
du nicht zögern und sofort dein Fahrrad aufpumpen. Denn: Der optimale Reifendruck schützt vor
Unfällen und Materialschäden.