Tolle Produktnews im Gravel-Bereich: Der Komponenten-Riese Shimano bringt mit der neuen GRX-Gruppe gleich mehrere Versionen auf den Markt.

Intensive Forschungen und ausführliche Testreihen

Gravel-Freunde dürfen sich freuen: Shimano hat sich den Komponenten für Universal-Renner angenommen und mit der Shimano GRX Schaltgruppe auf die Bedürfnisse dieser Fahrradgattung geantwortet. Sie wurde speziell für schnelles Fortkommen wie für sicheres Bike-Handling auf losem Untergrund konzipiert. Möglich wurde dies durch einen intensiven und umfangreichen Forschungs-, Test- und Entwicklungsprozess, bei dem Informationen und Feedback unzähliger Fahrer einflossen. Bei der Entwicklung brachen die Ingenieure „stellenweise traditionelle Denk-Schemata“, lässt Shimano verlauten. Nur so konnte es gelingen, eine neue Plattform zu schaffen, die auf heutige, aber zugleich auch auf zukünftige Anforderungen von Radfahrerinnen und Radfahrern ausgelegt und vorbereitet ist. Ganz gleich, ob es sich um Gravel-Riding im engeren Wortsinne, um Rennrad-Abenteuer abseits asphaltierter Straßen, Bikepacking, Commuting oder die Anforderungen anspruchsvoller Cyclocross-Rennfahrer handelt: Shimanos GRX Komponenten bieten unzählige Optionen, die hinsichtlich Übersetzungen und Abstufungen, individualisierbarer Ergonomie, integrierter Bedienung von versenkbaren Sattelstützen bis hin zu spezifischen Gravel-Laufradsätzen mit breiterem Felgenprofil keine Wünsche offen lassen.

Die unterschiedlichen Shimano GRX Gravel Gruppen in der Übersicht

Die neue Schaltgruppe wird es gleich in mehreren Versionen geben. Die Shimano GRX-Gruppe kommt als elektrische und mechanische Schaltung sowie in 11-fach oder 10-fach Varianten mit einem oder zwei Kettenblättern.
Die Top-Gruppe bekommt das Kürzel RX800, ist sowohl als mechanische als auch als Di2 Variante erhältlich, schaltet hinten über elf Ritzel und vorn wahlweise mit einem oder zwei Kettenblättern.
Die Mittelklasse hört auf den Namen RX600 und ist ebenfalls  11-fach, ein paar Gramm schwerer und auch mit einem oder zwei Kettenblättern zu bekommen.
Die Einstiegs-Komponenten aus der RX400 Gruppe sind ausschließlich für eine 2×10 Übersetzung ausgelegt.
Um die Unterteilung nutzerfreundlicher und variabler zu gestalten, sind sämtliche Komponenten untereinander kompatibel – vorausgesetzt, die Anzahl der Gänge und die Art der Schaltung (mechanisch/Di2) stimmt überein. Eine Besonderheit sind die optionalen Zusatzbremshebel, mit denen man die hydraulischen Scheibenbremsen aus der Oberlenkerposition bedienen kann. Wer mit nur einem Kettenblatt fährt, kann mit dem mechanischen Schalthebel statt des Umwerfers auch eine absenkbare Sattelstütze (Dropper Post) ansteuern.
Der Umwerfer lässt Platz für bis zu 42 Millimeter breite Reifen und ist deshalb nur mit den passenden GRX-Kurbeln kompatibel, die eine geänderte Kettenlinie haben. Schaltwerke und Umwerfer aus der GRX-Reihe lassen sich aber auch mit den aktuellen Renn-Hebeln (mechanisch oder Di2) ansteuern.

Hier die Shimano GRX RX800

Schaltwerke kompatibel mit Rennrad und MTB Kassetten

Die offensichtliche Sonderstellung der Shimano Gravel-Gruppe wird auch bei der Verwendung der Kassetten deutlich. Statt eigener Ketten oder Kassetten werden nämlich die bekannten Komponenten aus dem Rennrad- und MTB-Bereich verwendet. Kompatibel sind sowohl Road (11-30 / 11-32 / 11-34) als auch MTB Kassetten (11-40 / 11-42). Das RX800 Schaltwerk ist mit langem (RX812 / RX817) und kurzem Käfig (RX810 / RX815) erhältlich. Auf die lange Version sollten diejenigen zurückgreifen, die einen 1-fach Antrieb mit breit abgestufter MTB-Kassette fahren möchten. Umgekehrt ist die kurze Variante für alle interessant, die vorn mit einem Umwerfer unterwegs sind. Das RX400 10-fach Schaltwerk kann mit zwei Kettenblättern und hinten entweder 11-32, 11-34 oder 11-36 gefahren werden. Gemeinsam haben alle Schaltwerke die aus dem MTB-Bereich bekannte Shadow+ Schaltwerksdämpfung. Diese sorgt für eine höhere Kettenspannung und damit deutlich vermindertem Kettenschlagen im Gelände. Dies ist insbesondere dann wichtig wenn man mit nur einem Blatt vorn unterwegs ist, da andernfalls Kettenabwürfe drohen.
 

STI nur für hydraulische Scheibenbremsen und mit spezieller Gravel-Ergonomie

Bedient wird das GRX Schaltsystem über neue STI-Schalt-/Bremshebel mit Gravel-spezifischer Ergonomie (Di2: ST-RX815, mechanisch: ST-RX810/ RX600/RX400, ST-RX810-LA). Alle zeichnen sich durch eine 18 mm höher aufgehängte Drehachse des Bremshebels, eine geschwungene Hebelform und rutschfesten Texturen an den Kontaktflächen aus, die für optimalen Grip auch im rauesten Gelände sorgen. Für die Integration von versenkbaren Sattelstützen im Gravel-Segment entwickelte SHIMANO eigens den hydraulischen STI-Hebel ST-RX810-LA, der (auf der linken Seite montiert) die bei 1-fach-Systemen nicht zum Schalten benötigte Seitwärtsbewegung des Hebels für die Bedienung der Sattelstütze nutzt. Das integrierte Zugsystem ist für 9 mm Hub ausgelegt und arbeitet daher mit den meisten gängigen Dropper-Posts zusammen.
 
Ergänzt wird das STI-Lineup der GRX Familie durch die 1×11-fach RX800 und RX600 STIs für Links ohne Schalt- oder DSP-Funktionalität inklusive der 1×11 Di2-Version (ST-RX815), deren drei Schalter, zwei seitlich und einer auf der Oberseite des Hörnchens, für die Bedienung von Drittgeräten wie kompatiblen Lichtern oder Computern genutzt werden können.
Ebenfalls Teil der Gruppe sind zwei neue Laufradsätze. Der WH-RX570 ist für die Reifengröße 700c ausgelegt und soll 1600 Gramm wiegen, der WH-RX570 ist für die Größe 650b entwickelt und wiegt laut Hersteller 1540 Gramm. Beide Versionen können mit Tubeless-Reifen gefahren werden.
Die Shimano GRX Gruppen sollten im Laufe des Sommers erhältlich sein.