Teil 4 unserer Serie zum Thema „Urlaub mit dem Rad“ beschäftigt sich heute mit der Frage, wo und wie am besten übernachtet werden kann während einer mehrtägigen Radtour. Wer sein Urlaubsbudget nicht in teuren Hotels loswerden möchte, der kriegt heute wissenswerte Tipps zu Übernachtungen.

Bei der Reiseplanung wird unweigerlich die Frage aufkommen, wo denn eigentlich übernachtet werden soll. Doch wer Hotelurlaube kennt, der weiß, dass oftmals nur eine Übernachtung nicht gewünscht ist und Fahrradunterstellmöglichkeiten eher Mangelware sind. Dafür hat der ADFC mit seiner Bett+Bike Aktion Abhilfe geschaffen. Vom komfortablen Hotel bis zur gemütlichen Pension wurden 5.400 fahrradfreundliche Hotels ausgewählt, die Radtouristen besonderen Service bieten. Neben Trocknungsmöglichkeiten für nass gewordene Ausrüstung, gesicherten Unterstellmöglichkeiten für das Fahrrad, Reparaturgelegenheiten und bereitgelegtem Infomaterial für Radwanderwege und Sehenswürdigkeiten in der Umgebung sind Radwanderer auch gern willkommen, wenn sie auf ihrer Reise nur eine Übernachtung im jeweiligen Hotel planen. Oftmals wird auch ein Gepäcktransport zur nächsten Unterkunft angeboten. Nach einem vitamin- und kohlenhydratreichen Frühstück wird als besonderer Service gern auch ein Lunchpaket bei der Abreise mitgegeben. Eine Übersicht über alle fahrradfreundlichen Gastbetriebe, die der ADFC ausgezeichnet hat, gibt es in der Unterkunftssuche des AFDC.

Als Pilotprojekt gibt es derzeit im Sauerland die Kategorie „Bett & Bike Sport“. Teilnehmende Gastbetriebe bieten besondere Angebote für Mountainbiker und Rennradfahrer. Hier stehen dann unabhängig vom gebuchten Hotelzimmer Duschkabinen zur Verfügung. Außerdem werden Energienahrung und Elektrolytgetränke bereitgestellt, um eine auf die Sportler abgestimmte Ernährung zu gewährleisten.

Wer nicht im Hotel übernachten möchte, sondern das Radfahren lieber mit einem Campingurlaub verbindet, der muss besonders auf die Zusammenstellung seines Gepäcks achten, denn Isomatte, Schlafsack und Zelt nehmen viel Platz und Gewicht ein. Leichtgewichtzelte wiegen zwar nur knapp 2 Kilo, bieten aber oftmals nicht viel Platz. Besonders eine angenehme Sitzhöhe ist wichtig, damit auch bei schlechtem Wetter ein gewisser Komfort im Zelt gegeben ist. Wir empfehlen ein Kuppelzelt, auch Iglu-Zelt genannt, das schnell aufgebaut und mit wenigen Heringen befestigt ist. Wie bei allen Zelten hängt auch hier das Gewicht von Material und der Stangenqualität ab. Auch die Wahl des richtigen Schlafsacks ist von großer Bedeutung. Ein Mumienschlafsack ist besonders warm, die sogenannte Rechteckform dient eher als luftiger Sommerschlafsack. Gefüllt sind die Schlafsäcke entweder mit Kunstfasern oder mit Daunen. Besonders die Kunstfaserfüllungen unterscheiden sich in Gewicht und Wärmeleistung. Hier unbedingt auf die Herstellerangaben zu der empfohlenen Tempratur und Jahreszeit achten. Nicht zu vergessen ist auch die Isomatte. Dabei gilt: Je besser sie isoliert, desto dicker und schwerer ist sie. Wer also viel Komfort braucht, der hat auch viel Gewicht zu transportieren. Eine gute Übersicht über das Campingzubehör für Radler bietet die Camping-Sektion des ADFC. Wer einen vom ADFC bewerteten Campingplatz sucht, der kann sicher sein, dass viele fahrradfreundliche Services angeboten werden.

Wem auch ein Campingplatz zuviel ist, der hat in sehr begrenztem Rahmen die Möglichkeit, wild zu campen. Wild-Campen bedeutet das Übernachten abseits von Hotel und Campingplatz und stellt in Deutschland wie in vielen anderen europäischen Ländern eine unerlaubte Sondernutzung des öffentlichen Verkehrsraumes und somit ein Ordnungswidrigkeit dar. Auf der Internetseite www.wild-campen.de sind besondere Ausnahmen festgehalten, die es gestatten, in der Natur zu übernachten. Besonders nichtmotorisierte Urlauber wie Kanufahrer und Radfahrer haben somit in einzelnen Bundesländern die Möglichkeit, einzelne Nächte wild zu campen, vorausgesetzt sie befinden sich nicht im Naturschutzgebiet.

Möglichkeiten haben Radler, die mit dem Fahrrad reisen, also viele. Welche Variante wäre euch am liebsten? Welche Empfehlungen könnt ihr geben?

Im nächsten Teil unserer Serie beschäftigen wir uns mit internationalen Reisen.

Fotos: ADFC