Derzeit bleiben Radfahrer bis 1,6 Promille im Blut straffrei, vorausgesetzt sie fallen weder durch unsichere Fahrweise auf noch bauen einen Unfall. Doch nun planen die Innenminster der Länder, diese Grenze deutlich zu senken. Zum Vergleich: Autofahrer droht schon ab einem Promillewert von 0,5 ein Bußgeld, Punkte in Flensburg und ein Fahrverbot.

Boris Pistorius (SPD), Vorsitzender der Innenministerkonferenz meint nun „Mit dem gültigen Grenzwert von 1,6 Promille kann niemand sicher auf zwei Rädern unterwegs sein.“ Und auch die Zahlen sprechen dafür: 2011 verunglückten bundesweit 3.725 Radfahrer infolge von Alkoholkonsum. 5% aller verunglückten Radfahrer waren demnach alkoholisiert. Es gehe Pistorius gar nicht so sehr um eine fixe Zahl, er lege Wert darauf, die „gefährliche Meinung, dass Alkohol am Fahrradlenker weniger gefährlich ist als am Steuer“, zu entkräften. Viele Menschen in Deutschland ließen nach Alkoholkonsum zwar das Auto stehen, stiegen aber zu sorglos aufs Fahrrad, so Pistorius. Die direkte Gefährdung anderer Verkehrsteilnehmer durch betrunkene Radfahrer sei zwar vergleichsweise gering, die Selbstgefährdung dafür umso höher.

Der ADFC spricht sich in diesem Zusammenhang für einen Promillegrenzwert von 1,1 für Radfahrer aus, was auch der absoluten Fahruntüchtigkeit für Autofahrer entspricht. ADFC-Sprecher René Filippek ist aber dagegen, die Grenzwerte für Auto- und Radfahrer vor dem Gesetz vollständig gleichzusetzen, weil Räder leichter zu fahren seien als Autos.

Was meint ihr, ist das das richtige Argument oder gehört Alkoholkonsum und das Führen von Fahrzeugen jeglicher Art nicht sowieso getrennt? Ist betrunken Rad zu fahren noch okay, so lange man sich nur selbst gefährdet?

Quelle: Zeit.de, Fotos: ADFC