Wenn eine – ansonsten zuverlässige – Shimano Schaltung plötzlich klackernde Geräusche von sich gibt und der Gangwechsel nicht mehr reibungslos funktioniert, hilft in den meisten Fällen nur eines: Shimano Nabenschaltung einstellen. Die Nachjustierung gehört zu den essenziellen Handgriffen, die jeder Biker beherrschen sollte. Man benötigt dafür weder Werkzeug noch handwerkliches Talent oder gar Fachkenntnisse über die Funktionsweise einer Nabenschaltung – zwei Hände und fünf Minuten Zeit genügen.

Hintergrund: Nabenschaltungen sind wartungsarm und müssen nur selten neu eingestellt werden

Nabenschaltungen – etwa die weit verbreitete Shimano Nabenschaltung Alfine oder Nexus – sind in sich geschlossene Systeme mit einem Planetengetriebe. Die Kraft wird durch Zahnräder übertragen, die ein zentrales, inneres Rad umkreisen. Die Geschlossenheit des Systems bringt zahlreiche Vorteile mit sich: Nabenschaltungen sind unempfindlich gegenüber äußeren Einflüssen, sie lassen sich im Stand bedienen und zeichnen sich generell durch einen niedrigen Verschleiß aus. Wer vor allem in der Stadt unterwegs ist und nicht vorhat, mit dem Rad hohe Berge zu erklimmen, der ist mit einer 3-, 7-, 8- oder 11-Gang-Nabenschaltung bestens bedient.

Trotz der vorteilhaften Mechanik kann es nach einer Weile notwendig werden, dass man seine Shimano Nabenschaltung einstellen muss – etwa wenn sich der Schaltzug nach mehreren Tausend Fahrkilometern längt.

Indikatoren für die Notwendigkeit einer Justierung

Dass man seine Nabenschaltung einstellen muss, merkt man in der Regel an einigen untrüglichen, mitunter recht nervigen Zeichen. So kann es zum Beispiel vorkommen, dass der Gang unter Belastung ohne Zutun des Fahrers einfach rausspringt. Außerdem können Störgeräusche auftreten. Grundsätzlich gilt: Eine schwergängige Nabenschaltung sollte immer genauestens überprüft und gegebenenfalls nachjustiert werden. Auch wichtig: Nach dem Aus- und Einbau eines Hinterrads muss die Fahrrad Nabenschaltung ebenfalls immer neu eingestellt werden.

Schritt für Schritt zur perfekt eingestellten Shimano Nabenschaltung (3- bis 11-Gang)

Shimano Nabenschaltung einstellen – das ist sogar für Ungeübte in wenigen Minuten machbar. Die prinzipielle Vorgehensweise ist unabhängig von der Art der Shimano Nabenschaltung stets die Gleiche. Lediglich in den Details gibt es kleinere Unterschiede.

Der erste Schritt zu einer perfekt eingestellten Fahrrad Nabenschaltung ist stets das Einlegen eines geeigneten Ganges. Shimano Nabenschaltungen lassen sich grundsätzlich nur dann optimal einstellen, wenn man einen mittleren Gang eingelegt hat. Dieser ist typischerweise mit einer kleinen Markierung versehen. Bei einer Nexus 3-Gang-Schaltung ist der zweite Gang der geeignete, bei einer 7- oder 8-Gang-Schaltung der vierte und bei einer Alfine 11-Gang-Schaltung der sechste.

Als zweiter Schritt nach der Wahl des Ganges folgt die Überprüfung der Markierungslinien auf der Nabe. An der Getriebenabe befinden sich hinter einem kleinen Schutzfenster zwei gelbe Markierungslinien, die im Idealfall – bei einer optimal eingestellten Schaltung – mittig übereinander liegen. Sind die Markierungen leicht versetzt zueinander, muss die Shimano Nabenschaltung justiert werden. Hinweis: Bei einer Shimano Nexus 3-Gang-Schaltung befinden sich die Markierungen in einer überstehenden Clickbox aus Kunststoff, bei allen anderen Schaltungen sind sie unmittelbar im Nabenkörper angebracht.

Der dritte und letzte Schritte nach dem Gangeinlegen und der Überprüfung des Sichtfensters ist die Einstellung der Spannung des Bowdenzugs. Die Justierung erfolgt entweder direkt an der Nabe (bei einer 3-Gang-Schaltung) oder über eine Einstellschraube am Drehgriff (bei einer 7-, 8- und 11-Gang-Schaltung). Für die Justierung einer 3-Gang-Schaltung benötigt man einen 10er Maulschlüssel, um die Kontermutter der Einstellschraube zu lösen. Ansonsten ist das Vorgehen bei allen Modellen identisch: Die Einstellschraube muss so lange gedreht werden, bis die oben beschriebenen Markierungslinien und der Referenzpunkt in einer geraden Linie zueinander liegen. Bei einer 3-Gang-Schaltung muss nach der Festlegung der korrekten Zugspannung außerdem die Kontermutter wieder festgeschraubt werden – sie könnte sich sonst während der Fahrt ungewollt lösen.

Nach der Einstellung den Test nicht vergessen!

Zum vollständigen Einstellen einer Shimano Nabenschaltung gehört immer ein obligatorischer Test nach der Justierung. Hierzu schaltet man zunächst mehrmals hoch und runter. Anschließend überprüft man, ob sich die Markierungslinien und der Referenzpunkt im mittleren Gang immer noch an der vorgesehenen Stelle an der Nabe der Shimano Nabenschaltung befinden. Falls Ja – Gratulation: Die Justierung ist abgeschlossen! Falls Nein: Erneut nachjustieren, bis die Markierung passt!

Wann ist eine Reparatur notwendig?

Ist die Außenhülle des Bowdenzugs der Nabenschaltung beschädigt, geknickt oder bereits zerrissen, kommt man um eine fachmännische Reparatur nicht herum. Wer seine Fahrrad Nabenschaltung einstellen will, sollte deshalb immer einen genauen Blick auf den Zug und dessen Hülle werfen. Denn: Reißt der Schaltzug während eines Bremsmanövers, kommt es beinahe unweigerlich zu einem Unfall. In seltenen Fällen sind außerdem Einzelteile im Inneren der Nabe defekt und machen deshalb eine korrekte Justierung der Nabenschaltung unmöglich.

Wichtig: Anders als die reine Einstellung der Schaltung ist die Reparatur eine Angelegenheit für Personen mit Fachwissen und handwerklichem Können. Das Hinterrad muss ausgebaut und wieder eingebaut werden, bestimmte Einzelteile müssen überprüft und gegebenenfalls ausgetauscht werden. Im Zweifelsfall sollte man sich deshalb lieber an eine professionelle Fahrradwerkstatt wenden, um die erforderliche Reparatur dort durchführen zu lassen.