Hardtail oder Fully Mountainbike – welcher Typ passt zu Dir?

Im Mountainbike-Bereich gibt es mit Hardtail und Fully zwei Fahrradtypen. Beim Bike-Kauf stellt sich daher die Frage, welche Variante besser zu einem passt. Wir wollen Dir an dieser Stelle beide Mountainbike-Arten genauer vorstellen und sie in einigen Punkten miteinander vergleichen. Dadurch erkennst Du unter anderem, ob Du eher ein Fully oder Hardtail-Bike kaufen solltest.

Grundlegendes zum Thema Mountainbike

Mountainbikes sind perfekt für Fahrten durch das Gelände geeignet. Sie erweisen sich als äußerst robust und bieten einen stabilen Rahmen. Federung und Reifen wurden auf die anspruchsvollen Gegebenheiten im Gelände optimiert. Da Mountainbikes eher als Sportgerät konzipiert sind, verfügen sie oftmals nicht über bestimmte Anforderungen, die aus der Straßenverkehrsordnung resultieren. Dies gilt unter anderem für die Beleuchtung oder eine Klingel. Möchtest Du das Mountainbike ebenfalls im Straßenverkehr nutzen, musst Du das Fahrrad entsprechend nachrüsten.

Mit dem Hardtail und dem Fully Mountainbike kannst Du zwischen zwei verschiedenen Bike-Varianten wählen. Die Typen unterscheiden sich vor allem hinsichtlich ihrer Federung. Dies hat Auswirkungen auf das jeweilige Einsatzgebiet.

Wichtige Merkmale von Hardtail Mountainbikes im Überblick

Das Hardtail Mountainbike zeichnet sich dadurch aus, dass dieser Typ keine Vollfederung besitzt. Vielmehr ist das Hardtail-Bike mit einem gefederten Vorderrad ausgestattet. Hardtails gelten als die ursprünglichste Mountainbike-Variante. Der Rahmen besteht aus Carbon oder Aluminium. Dadurch sind sie besonders leicht. Oftmals wiegen Hardtail Bikes zwischen acht und 13 Kilo. Im Vergleich zu anderen Fahrradtypen sind im Hardtail-Bike weniger bewegliche Bauteile integriert. Bike-Experten sprechen deshalb und aufgrund des stabilen Rahmens hierbei auch von einer gewissen Steifigkeit. Das Hardtail Mountainbike nutzt Du vor allem für:

  • Tagestouren
  • Einfache Downhillstrecken
  • Wald- und Forstwege

Wann Du unbedingt ein Hardtail-Mountainbike nutzen solltest

Das Hardtail Mountainbike passt zu Dir, wenn Du mit dem Rad sehr gerne außerhalb der Stadt auf befestigten Wegen durch Wald und Wiesen fährst. Mit Forstwegen hat dieses Bike ebenfalls keine Probleme. Kürzere Strecken im echten Gelände hält das Fahrrad ebenfalls aus.

Durch die spezielle Konstruktion des Hardtail-Bikes entstehen für Dich einige Vorteile, die wir Dir hier kurz vorstellen:

+ Hardtails bieten auch außerhalb des Geländes Fahrspaß.
+ Der Pflege- und Wartungsaufwand hält sich in Grenzen.
+ Hardtails punkten mit einem niedrigen Gewicht.
+ Gutes Einsteigermodell: Sie sind oftmals günstiger als andere Mountainbike-Varianten.

Eigenschaften des Fully-Mountainbikes, die Du kennen solltest

Der Begriff Fully deutet es bereits an: Dieses Mountainbike verfügt über eine Vollfederung. Fully steht hierbei für Full Suspension. Die Federung am Vorderrad und eine integrierte Dämpfung im hinteren Teil sorgen dafür, dass Du komfortabel durch jedes Gelände kommst. Fully-Mountainbikes sorgen mit ihrer Komplettfederung für ein hohes Maß an Sicherheit. Die Dämpfung fängt auch härtere Stöße optimal ab. Die zusätzlichen Federungskomponenten bewirken, dass Fullybikes etwas schwerer sind. Die komplette Federung spiegelt sich zudem in einem höheren Preis wider. Das Fully Mountainbike nutzt Du vor allem für:

  • Unbefestigte Wege
  • Stark geschotterte Wege
  • Schmale Pfade im Wald oder Gelände (Single Trails)
  • Abfahrten am Berg

Wann Du unbedingt ein Fully-Mountainbike nutzen solltest

Das Full-Mountainbike passt perfekt zu Dir, wenn Du gerne und viel im Gelände unterwegs bist. Du schätzt die Komplettfederung während der Fahrt über Single Trails oder Downhill-Strecken. Dein Fully-Mountainbike ist ein echtes Powersport-Gerät, welches viel aushält und Dich zuverlässig auch durch schwieriges Gelände bringt.

Durch die Vollfederung des Bikes ergeben sich für Dich folgende Vorteile:

+ Die Stabilität ist beim Fully-Mountainbike besonders hoch
+ Du erzielst mit der Bike-Variante höhere Geschwindigkeiten
+ Die Traktion des Bikes ist optimal

Neben diversen Vor- gibt es auch bestimmte Nachteile beim Fully-Mountainbike. Hierzu zählen:

– Die Fully-Variante wiegt aufgrund der zusätzlichen Federung im hinteren Bereich mehr.
– Mountainbikes dieser Art kosten mehr.
– Du musst Dich auf einen etwas intensiveren Pflege- und Wartungsaufwand einstellen.

Kompakter Vergleich zwischen Hardtail und Fully Mountainbikes

Eigenschaften Hardtail Fully
Federung nur vorne vorne und hinten (Vollfederung)
Preis ab 1.200 Euro ab 2.000 Euro
Rahmen Carbon oder Aluminium Carbon oder Aluminium
Gewicht 8 bis 13 Kilo 12 bis 15 Kilo
Laufradgröße 27 bis 29 Zoll 27 bis 29 Zoll
Beste Eignung
  • befestigte Feld- und Waldwege und Straßen
  • einfache und kurze Downhillstrecken
  • Single Trails
  • Downhill
  • stark geschotterte Wege
  • MTB-Rennen
  • Cross-Touren
Wartungsaufwand wenig intensiver
Größter Vorteil geringes Gewicht optimale Traktion
Größter Nachteil weniger Stabilität höheres Gewicht

Was kostet ein Hardtail- und was ein Fully-Mountainbike?

Neben den technischen Eigenschaften und Einsatzmöglichkeiten spielt sicherlich auch den Preis für das Mountainbike eine wichtige Rolle. Generell kannst Du davon ausgehen, dass Hardtail-Bikes günstiger sind als die Fully-Variante. Letztere gibt es ab rund 2.000 Euro. Für ein ordentliches Hardtail-Bike solltest Du mindestens 1.200 Euro einkalkulieren.

Achtung: Besonders günstige Fully-Bike locken mit einem attraktiven Preis. Vergleiche zeigen allerdings, dass diese Bikes schwerer sind und teilweise auch über qualitativ nicht so gute Komponenten verfügen. Hierzu zählen unter anderem Bremsen oder Schaltung.

Welche Laufradgröße benötigst Du beim Hardtail und Fully-Mountainbike?

Fahrräder für Erwachsene sind mit Rädern ausgestattet, die eine Laufradgröße von 26 Zoll bis 27 Zoll besitzen. Gerade für das Gelände bietet es sich jedoch an, eine höhere Laufradgröße zu wählen, die zwischen 27,5 Zoll und 29 Zoll liegt. Ein größeres Rad hat zum Beispiel den Vorteil, dass Du weniger Probleme mit unebenen Strecken hast. Die Rolleigenschaften sind besser, sobald das Gelände anspruchsvoller wird. Allerdings wollen wir auch bestimmte Nachteile nicht verheimlichen. So wiegen größere Räder deutlich mehr. Räder in den Laufgrößen 27,5 Zoll und 29 Zoll haben einige Vor -und Nachteile, wie Du in der folgenden Übersicht siehst:

27,5 Zoll 29 Zoll
Vorteile
  • Gilt als perfekte Kombination aus 26 Zoll und 29 Zoll Laufrädern
  • Leichter als das 29 Zoll Laufrad
  • Angenehmer im Anstieg durch bessere Drehpunktbeschleunigung
  • Integriert sich gut ins gesamte Erscheinungsbild des Mountainbikes
  • Bessere Rolleigenschaften bei unebenen Strecken und Trails mit Wurzeln oder Steinen
  • Stärkere Dämpfung bei Schlägen
  • Angenehme Laufruhe bei Anstiegen
  • Gute Haftung und Kontaktzeit mit dem Boden
Nachteile
  • Kontaktzeit zum Boden fällt geringer aus
  • Rolleigenschaften schlechter als beim 29 Zoll Laufrad
  • Traktion ist aufgrund der Größe geringer. Gerade bei sehr schwierigen Trails mit starken Wurzeln oder Steinen wirkt sich dies negativ aus
  • Deutlich schwerer als kleinere Radgrößen. Differenz beträgt bis zu einem Kilo
  • Langsamer beim Anstieg und dadurch mehr Kraftaufwand notwendig
  • Geringere Beschleunigung
  • Räder wirken mitunter sehr groß
Entscheide Dich für die Laufradgröße, die die zu Dir und Deinen Fahreigenschaften am besten passt. Nutzt Du Dein Fully-Bike zum Beispiel im schwierigen Gelände, spielt die 29 Zoll Laufradgröße ihr volles Potenzial aus.